Wissenswertes 2019

Allgemeines

Serbien ist derzeit von Reisenden noch etwas unentdeckt, dies spiegelt sich in der touristischen Infrastruktur. Aber gerade das macht auch den Reiz aus und wer das Land bereist, wird sicher interessante und liebenswerte Dinge erfahren.
Auf unserer Tour bewegen wir uns am Rande des Balkan, hier leben auch zahlreiche Ungarn und einige Rumänen.
Im Land herrschen kyrillische und lateinische Schrift gleichberechtigt vor. Sprachlich kommt man mit Englisch, aber auch mit Deutsch zurecht, weil viele als Gastarbeiter in Österreich tätig sind.

Bulgarien verbinden viele zuerst ausschließlich mit dem Schwarzen Meer. Gewiss ist die Küste sehr reizvoll und immer eine Reise wert, außer natürlich zur Hauptsaison.
Aber gerade das Landesinnere mit seinen Gebirgen ist unwahrscheinlich abwechslungsreich. Hinter beinahe jeder Kurve ändert sich die Landschaft. Es gibt unzählige Naturwunder und historische Stätten zu bestaunen. Der Kontrast von größeren Städten zu den einsamen Orten könnte kaum größer sein. Hoch oben in den abgeschiedenen Dörfern der Rhodopen, wo der orientalische Einfluss der Türken spürbar ist, lebt man weltvergessen, einfach und entbehrungsreich von harter Wald- oder Feldarbeit.
Nur langsam entwickelt sich hier der Tourismus und man sollte daher mit Toleranz auf das Land zugehen. Die Menschen sind etwas zurückhaltender und nicht so offen wie z.B. die Rumänen. Das vielleicht größte Verständigungsproblem für Ausländer - neben der kyrillischen Schrift - ist die Tatsache, dass die Bulgaren beim Bejahen mit dem Kopf schütteln, wenn sie etwas Verneinen nicken sie dazu ... Weiterhin ist die Zeitverschiebung zu beachten, die Uhr muss gegenüber unserer MEZ eine Stunde vorgestellt werden.

Motorrad, Straßen & Benzin

Der Streckenverlauf führt über befestigte Straßen, deren Zustand oft von unserem gewohnten Standard abweicht. Manchmal sind Fahrbahnbeläge mit Rissen oder Flicken übersät, die man beim Überfahren allerdings kaum spürt.
Einzelne unbefestigte Abschnitte sind in der Reisebeschreibung aufgeführt! Weiterhin queren Schaf- oder Ziegenherden die Fahrbahn. Esel, Pferde und Rinder weiden ungesichert am Rand. Fuhrwerke sind langsam unterwegs und niemand rechnet dort mit dem Beschleunigungs- oder Geschwindigkeitsvermögen moderner Motorräder, Vorsicht ist also ständig angesagt!
Prinzipiell ist die Strecke mit jedem Motorrad machbar, allerdings habe ich bei Sportlern doch einige Bedenken wegen der "dicken" Handgelenke. Auch für Chopper ist die Tour nicht unbedingt geeignet.
Außerdem sollte sich jeder auf seine Maschine verlassen können, bei komplizierteren Pannen kann man kaum Hilfe erwarten. Auf jeden Fall gehört Kettenspray, Reifenspray und ausreichend Werkzeug (Reparaturhandbuch) an Bord! Günstig ist es auch die Zweitschlüssel von Maschine und Koffer mitzuführen und sie für den Zeitraum der Reise einem Teilnehmer zu überlassen.
Bei den täglichen Distanzen dürfte der Benzinvorrat kein Problem sein, mindestens eine Tankstelle liegt immer am Weg. Stets wird bleifreier Benzin mit 95 Oktan angeboten, seltener 98er.
Was die Kleidung anbelangt, sollte man auf alles vorbereitet sein. In den niedrigen, flachen Regionen und rund um Melnik kann es sehr heiß, in den Gebirgen aber auch mal empfindlich kühl werden. Vor allem dichte Regensachen sind bei eventuell auftretenden heftigen Güssen wichtig.
Strikte Alkoholverbote für Fahrer herrschen in Tschechien, Ungarn, Serbien und der Slowakei. In Bulgarien liegt die Promillegrenze bei 0,5.

Gesundheit, Hygiene & Sanitäres

Impfungen sind nicht vorgeschrieben. In der Reiseapotheke sollten Sonnencreme mit hohem LSF, ein Mückenabwehr- sowie Durchfallmittel nicht fehlen. Außerdem ordentliches Verbandszeug, denn auf den wenig befahrenen Straßen kann man im Falle eines Falles nicht sofort mit eine Arzt rechnen.
Medikamente sind nach eigenem Ermessen mitzunehmen. Vorsicht bei solchen, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, dazu Nachweise mitführen!
Die Krankenhäuser sind noch weit von unserem Standard entfernt und es mangelt an vielen Dingen. In größeren Orten gibt es Apotheken mit einem ausreichenden Sortiment.
Der Zustand der sanitären Anlagen entspricht nicht immer unseren Vorstellungen. Vielerorts sind die “Stehklos“ anzutreffen. Aber in allen Unterkünften der Tour sind normale Toiletten Standard, auch hier sollte das Papier in extra dafür aufgestellte Behälter geworfen werden – nicht ins Toilettenbecken, wegen der Verstopfungsgefahr.
Die Toilette muss sich in Bulgarien beinahe immer den Raum mit der Dusche teilen, die nicht extra abgetrennt ist. Das Wasser läuft in einen Bodeneinlauf, so dass der Fußboden dann nass ist. Deshalb Badeschuhe mitnehmen!
Auch ein Handtuch sollte nicht fehlen, es ist nicht immer üblich, dass in den Pensionen welche bereit liegen. Und natürlich unbedingt Badehose oder Badeanzug.

Essen & Trinken

Von serbischen bzw. yugoslawischen Speisen hat sicher der eine oder andere schon gehört: Tschewaptschitschi, Burek oder Sliwowitz.
Aber das sind nur wenige und die Speisekarte – wenn vorhanden – bietet oft viel mehr. Allerdings sind nicht immer alle aufgeführten Gerichte auch vorrätig...
Ein serbisches Essen besteht zuallererst einmal aus Fleisch oder Fisch, meist gegrillt. Dazu gibt es viel Zwiebeln, ein paar Pommes und natürlich Weißbrot. Frischer Salat der Saison rundet die Sache ab und verschafft ein gutes Gewissen. Vegetarier haben es schwer. Süßmäuler finden Blätterteiggebäck oder Palatschinken.

Die bulgarische Küche ist von vielen europäischen Einflüssen, am stärksten aber von der türkischen Küche geprägt. Viele Fleischspeisen werden an kleinen Feuern gegrillt. Immer wird zu den Gerichten frisches Weißbrot serviert, das als Sättigungsbeilage dient, denn Kartoffelzubereitungen sind mehr als Gemüsebeilage zu betrachten.
Normalerweise werden die Gerichte niemals heiß serviert, sondern in warmen Zustand – was dem Geschmack und der Verträglichkeit dienlich ist. Immer öfter wird in Touristenzentren aber auch „Heiße Ware“ aufgetischt.
Ein absolutes Muss ist der traditionelle Schopska-Salat aus Tomaten (die hier auch wie Tomaten schmecken), Gurken, Paprika und Zwiebel. Darüber wird Schafskäse gerieben.
Reichliche Verwendung findet das „Scharena-Sol“, eine aromatische Mischung getrockneter Kräuter.
Kaffee wird meist als Espresso oder türkisch angeboten. Entlang der Straßen findet man häufig Brunnen, aus denen gutes Quellwasser sprudelt. Dieses ist dem Leitungswasser vorzuziehen! Zu kaufen gibt es ebenso gutes Mineralwasser ohne Kohlensäure. Mit Kohlensäure versetztes Wasser führt nicht jeder Laden und man muss es ausdrücklich verlangen. Neben dem Mineralwasser ist selbstverständlich Wein besonders zu empfehlen. Auch das Bier schmeckt ausgezeichnet. Schnell wird man von seinem Gastgeber zu einem Gläschen Rakija eingeladen. Der oft selbst gebrannte Schnaps ist dann natürlich der Beste im ganzen Land. Beim Bestellen desselben im Restaurant ist Vorsicht geboten: die übliche Bestellmenge sind 100 Gramm! Und das bei 40-50% Alkohol! Man kann natürlich auch einen Kleinen, also Halben bekommen, muss dies aber unbedingt betonen.
Keine rein bulgarische Spezialität, sondern fast überall im Osten vorherrschend, ist EINE Abrechnung für die ganze Truppe, nur selten kann man einzeln bezahlen. Das sorgt erfahrungsgemäss für interessante und manchmal schwierige Rechenverfahren unter den Teilnehmern.

Die in den Leistungen enthaltenen Abendessen werden für alle Teilnehmer gleich sein. Die kleinen Pensionen haben keine Speisekarte und sind nicht in der Lage unterschiedliche Gerichte zu kochen. Dennoch kann auf Vegetarier oder z.B. „Nichtfischesser“ in bestimmten Rahmen Rücksicht genommen werden.

Dokumente, Versicherungen & Geld

Benötigt wird ein gültiger Personalausweis, die aktuelle Grüne Versicherungskarte, der Fahrzeugschein und natürlich der Führerschein. Unbedingt empfehlenswert sind eine private Auslandskrankenversicherung, der ADAC-Schutzbrief o.ä. und eventuell eine Vollkasko fürs Motorrad.
Kopien wichtiger Dokumente, sowie zwei Passbilder mitzunehmen kann nicht schaden und nimmt keinen Platz weg.

Wechselkurse (Stand 11/2016):
ungarischer Forint liegt bei ca.: 1 EUR = 322 HUF
serbischer Dinar liegt bei ca.:    1 EUR = 118 RSD
bulgarischer Lew liegt bei ca.:   1 EUR = 1,96 BGN
Als Taschengeld INKLUSIVE Benzingeld genügen im Durchschnitt für:
Serbien:     80,00 EUR
Bulgarien: 250,00 EUR

Natürlich können diese Angaben nur grobe Richtlinien sein und auf Grund von Preis– oder Kursänderungen schwanken. Sie entsprechen außerdem den Erfahrungen aus dem Jahr 2017.
Geld kann man an Bankautomaten abheben bzw. in Wechselstuben tauschen.
Kartenzahlungen sind in beiden Ländern möglich, aber man sollte sich nicht darauf verlassen!
Zu einer individuellen “Eisernen Reserve” ist es günstig, außerdem noch eine kleine Reserve von rund 25,- EUR in 5-Euro Scheinen dabei zu haben, falls die Landeswährung mal alle sein sollte, bei größeren Scheinen kann möglicher Weise nicht ausreichend herausgegeben werden.

Achtung!

Stand der Informationen ist 10/2018.
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen, sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Bitte informieren Sie sich vor Antritt der Reise zusätzlich beim Auswärtigen Amt: www.auswaertiges-amt.de / Tel.: 030-50 00 0 oder 030-50 00 20 00 wirmachenurlaub